Nina Mair erhält den Arthur Zelger-Preis 2025!
Die Innsbrucker Interior- und Produktdesignerin und Architektin Nina Mair ist Preisträgerin des Arthur Zelger-Preises für gute Gestaltung, der 2025 zum vierten Mal vergeben wird. Die offizielle Preisverleihung erfolgt im Rahmen der Eröffnung der mit dem Preis einhergehenden Ausstellung am 25. September 2025.
Initiiert von den Töchtern Zelgers, ausgelobt von der Tirol Werbung und organisiert vom WEI SRAUM. Designforum Tirol, würdigt die Auszeichnung herausragende Leistungen im Bereich Grafik und Design mit Tirol-Bezug.
Der Arthur Zelger-Preis für gute Gestaltung 2025 wird an eine Produktdesignerin vergeben, die für ihre kontinuierlich über fast zwei Jahrzehnte andauernde, stets qualitätvolle Arbeit in der Gestaltung von „Räumen für Menschen“ bekannt ist: Nina Mair, Interior- und Produktdesignerin und Architektin, ist eine Persönlichkeit der Tiroler Designlandschaft mit prägender Wirkung und seit 2012 mit ihrem Designstudio Nina Mair Architecture and Design (von 2006–2012 Designstudio Pudelskern gemeinsam mit Georg Öhler und Horst Philipp) erfolgreich tätig.

(c) intheheadroom (Portrait) bzw. Ana Turcan (Teppichserie Heritage)
„Ich freue mich sehr, dass mit dem Arthur Zelger-Preis herausragende Persönlichkeiten der Tiroler Designszene ausgezeichnet und in den Fokus gerückt werden. Mit ihrem bisherigen Werdegang und ihrer unverkennbaren Handschrift ist es Nina Mair gelungen, die Jury von ihrer Preiswürdigkeit zu überzeugen. Die gebürtige Innsbruckerin ist international erfolgreich, dennoch ist sie ihrer Heimat Tirol stets treu geblieben. Ich gratuliere herzlich zu dieser verdienten Auszeichnung und wünsche weiterhin viel Erfolg“, betont Landeshauptmann Anton Mattle.
Herausragender Beitrag zur Designkultur Tirols
Ähnlich sieht es auch die Jury in ihrer Begründung, wie Vorsitzende Anita Kern, Grafikdesignerin und Designforscherin, deutlich macht: „Trotzdem sie für internationale Hersteller wie Casamania oder ClassiCon Prototypen für Möbel und Interior-Accessoires gestaltet, greift sie dabei stets auf ihr Netzwerk aus regionalen Handwerksbetrieben in Innsbruck und Tirol zurück. Ihre originelle Designsprache verbindet klassische Moderne, internationale und alpine Einflüsse mit Eleganz, Leichtigkeit und Humor, dabei wird stets auf Naturmaterialien und die ihnen gerechte Verarbeitung gesetzt. Ihre Designobjekte haben das Zeug, Klassiker zu werden, die alle Moden überdauern.“
Erste internationale Aufmerksamkeit erlangte Nina Mair im Jahr 2009 – damals noch noch Teil des Designstudios Pudelskern – mit der aus Tiroler Bergschafwolle hergestellten Hängeleuchte Granny (entworfen für Casamania). Dem Material Wolle ist sie auch bei späteren Auftragsarbeiten wie dem Schallabsorber Relax Wave für den deutschen Hersteller YDOL, der Teppichserie Fat Sheep für Jordan Teppiche aus Breitenbach am Inn oder der Teppichserie Heritage für den spanischen Hersteller Alarwool treu geblieben (bei letzterem allerdings in Kombination mit Sisal).
(c) Markus Bstieler (Hängeleuchte Granny)
(c) Markus Bstieler (Teppich Fat Sheep)
Neben Auftragsarbeiten für internationale Möbelhersteller wie der Sofaserie Bernard für LaCividina und der Spiegelserie Cypris für ClassiCon sind viele ihrer Entwürfe auch für bzw. in Zusammenarbeit mit Tiroler Unternehmen entstanden, u.a. die mehrfach ausgezeichnete Holzbadewanne Shell (hergestellt von der Tischlerei Gabriel Forcher/Lienz) und die Hängeleuchte Halo für Planlicht (Vomp).

(c) intheheadroom (Holzbadewanne Shell) bzw. Classicon (Spiegel Cypris)
Der Preisträgerin Nina Mair ist ab 25. September 2025 eine Ausstellung im WEI SRAUM. Designforum Tirol gewidmet (Dauer bis 31.10.25). Die offizielle Preisverleihung erfolgt im Rahmen der Ausstellungseröffnung am 25. September 2025.
Statements zum Preisträger und der Auszeichnung
„Design ist kein Selbstzweck, es muss immer eine Aufgabe, eine Funktion erfüllen, das gilt für die Grafik ebenso wie für das Möbeldesign. Das Grafikdesign von Arthur Zelger war geprägt von einer stark reduzierten Formensprache, kombiniert mit einer gewissen Eleganz und einer Prise Humor - einer gestalterischen Sprache, die auch die Arbeiten von Nina Mair auszeichnet. Wir sind sicher, dass unser Vater mit dieser Jury-Entscheidung sehr zufrieden wäre“, streichen Nicola Schlachter-Zelger und Elisabeth Mittermayr, die beiden Töchter von Arthur Zelger, hervor.
„Die Auszeichnung von Nina Mair mit dem Arthur Zelger-Preis 2025 ist eine Würdigung ihres außergewöhnlichen Designs und ihrer Fähigkeit, Form und Funktion in perfekter Harmonie zu vereinen. Besonders beeindruckend ist ihr feines Gespür für Materialien, das sich in ihrem Einsatz heimischer Ressourcen widerspiegelt. Ihre Arbeiten unterstreichen den Wert regionaler Materialien und Handwerkskunst auf eine moderne und inspirierende Weise und erzählen die Geschichten der Auftraggebenden. Nina Mair verkörpert jene Werte, die Tirol als Innovationsstandort und kreativen Lebensraum prägen – den Mut zur Spitzenleistung und die Verbindung von Tradition, Nachhaltigkeit und Zeitgeist,“ gratuliert Martin Reiter, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Lebensraum Tirol Gruppe.
„In der Kreativarbeit ist heute eine gewisse Anonymität üblich geworden. Dem will der Arthur Zelger-Preis entgegenwirken und die für die Gestaltung verantwortlichen Persönlichkeiten in den Mittelpunkt stellen – die Menschen hinter den Projekten bzw. Produkten zeigen. Dass mit dem Preis heuer erstmals eine Produktdesignerin ausgezeichnet wurde, ist ein starkes Signal für diesen in der öffentlichen Wahrnehmung oftmals wenig beachteten Bereich des Designs“, erläutert Stefan Klausner, Geschäftsführer von WEI SRAUM Designforum Tirol.
Über den Arthur Zelger-Preis
Der Arthur Zelger-Preis für gute Gestaltung wurde von den Töchtern Arthur Zelgers ins Leben gerufen und wird seit dem Jahr 2020 im Zweijahresrhythmus von der Tirol Werbung ausgelobt und von WEI SRAUM. Designforum Tirol organisiert. Die nächste Vergabe erfolgt im Jahr 2027. Der Preis ist mit 6.000 Euro dotiert und wird 2025 zum vierten Mal vergeben. Bisherige Preisträger:innen waren die Weiberwirtschaft (2020), Circus. Büro für Kommunikation und Gestaltung (2021) und Charlie Zimmermann (2023).
Die Vergabe erfolgt nach dem Kurator:innenprinzip, d.h. die Kandidat:innen werden von den Jurymitgliedern vorgeschlagen, in einer Jurysitzung diskutiert und die Preisträger:innen ausgewählt. Die Jury setzt sich aus drei Sachjuror:innen und drei Fachjuror:innen zusammen. Die Sachjury besteht aus je einem Vertreter bzw. einer Vertreterin der Tirol Werbung, des Landes Tirol und den Nachkommen Arthur Zelgers. Die Fachjury besteht aus Expert:innen aus dem Bereich Design. Aktuell sind das die Wiener Designforscherin Anita Kern als Juryvorsitzende, Katrin Androschin (Expertin für strategisches Design und Markenkommunikation, Büro EMBASSY, Berlin/Innsbruck) und Charlie Zimmermann (Grafikdesigner und Arthur-Zelger-Preisträger 2023, Zimmermann Streiter Werbeagentur, Innsbruck).
Über Arthur Zelger
Arthur Zelger (1914–2004) gehört zu den wichtigsten Vertretern des österreichischen Grafikdesigns und hat das äußere Erscheinungsbild des Tourismuslandes Tirol maßgeblich mitgestaltet. Nach seinem Studium in Wien kehrte er nach dem Zweiten Weltkrieg nach Innsbruck zurück und machte sich dort bald einen Namen als Gebrauchsgrafiker. Die Tirol Werbung war in all den Jahren einer von Zelgers größten Auftraggebern. Neben zahlreichen Plakaten zählt der Tirol-Schriftzug zu den bekanntesten Werken.
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