Martino Gamper stellt in seiner Arbeit kontinuierlich die Grenzen zwischen Design und Kunst in Frage. Er produziert für die internationale Möbelindustrie ebenso, wie er Performances oder Installationen gestaltet. Gamper ist insbesondere an den psychologischen und sozialen Aspekten von Design interessiert und hinterfragt laufend die Dogmen des guten Geschmacks. International bekannt wurde er mit dem Projekt 100 Chairs in 100 Days.
In seinem vielbeachteten Langzeitprojekt 100 Chairs in 100 Days vermischte vorgefundene Stil- und Strukturelemente und kreiert aus ausrangierten Stühlen absurde, poetische oder humorvolle Stuhlhybride. Zuletzt hat Martino Gamper das Münchner Haus der Kunst mit dem Werk Sitzung bespielt, einer Installation die das Museum zu einem immer neuen, sich ständig weiterentwickelnden sozialen Raum, zu einem Ort der Bewegung und Begegnung machte.
In seinem Vortrag mit dem Titel Gesamtkunsthandwerk gibt er Einblick in aktuelle und vergangene Projekte an der Schnittstelle von Handwerk und Design.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Tiroler Volkskunstmuseum.
(c) Martino Gamper
(c) Angus Mill
Martino Gamper wurde in Meran geboren und hat nach einer Tischlerlehre Bildhauerei und Produktdesign in Wien studiert. Seit vielen Jahren lebt er in London und bewegt sich zwischen Ausstellungsdesign, Innenarchitektur, Einzelobjekten und Produkten für die internationale Möbelindustrie. Er ist ständig auf der Suche nach neuen Wegen, um Design in unserem Alltag zu aktivieren und handwerkliche und industrielle Verfahren zu verknüpfen. Hinter jedem Werk Gampers steht eine Geschichte, die von Materialien, Techniken, Menschen und Orten erzählt. Jedes fertige Produkt ist eine Synthese all dieser Aspekte und thematisiert formale und funktionale Fragen ebenso wie soziologische und semiologische.