Er arbeitet sich an künstlerischen Klischees ab, irritiert Erwartungshaltungen und konstruiert seine surrealen Bildwelten ganz bewusst. Thomas Albdorfs fotografische Arbeit wechselt zwischen künstlerischen Projekten und Auftragsarbeiten für internationale Modelabels, Unternehmen und Magazine. Außerdem fragt er sich immer öfter, wie man überhaupt noch fotografieren kann, wenn alle Bilder schon gemacht wurden und welche Mechanismen es heute sind, die den Blick auf die Welt generieren.
Wie verändern softwaregenerierte Bilder die Wahrnehmung unserer Umgebung und letztendlich unserer Welt selbst? Wie steht es um die zeitgenössische Bildproduktion, seit mit AI Algorithmen und neuronale Netze Bilder „aus dem Gedächtnis“ erzeugen? Thomas Albdorf begreift Fotografie nicht als den isolierten Akt des Auslösens, sondern als Kette bewusster und unbewusster Entscheidungen, als Raum von Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten, die vor allem in der digitalen Postproduktion entstehen. Und auch er fragt sich: Wie sehr heißt Bilder-machen heute noch, einen konkreten, personalisierten Blick auf die Welt zu werfen?
Albdorf thematisiert diese Überlegungen in seinem Vortrag anhand eigener Fotoserien, wie "Body Double" einem Portrait von Los Angeles, „I Know I Will See What I Have Seen Before“, einem neu konstruierten Blick auf die österreichischen Berge oder „Five Days“, einer Auseinandersetzung mit der social media Bildkultur anhand arrangierter Skulpturen in New York. Außerdem gibt er Einblick in seine Arbeitsweise bei kommerziellen Aufträgen, etwa für Gucci, Nike oder Diesel.
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Thomas Albdorf
Thomas Albdorf, geboren 1982 in Linz, hat mehrere Jahre als Grafikdesigner und Art Director gearbeitet bevor er Transmediale Kunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien studierte. 2014 wurde er vom British Journal of Photography als einer von 30 internationalen „Artists to Watch“ ausgewählt, 2016 gewann er den UNSEEN Amsterdam Talent Award. Seine fotografischen Arbeiten bewegen sich zwischen künstlerischen Projekten, die weltweit in Ausstellungen zu sehen sind – zuletzt etwa in Los Angeles – und Auftragsarbeiten für Kunden wie Adidas, Apple, Balenciaga, Calvin Klein, Givenchy, Ikea und Nokia. Seine Fotografien waren bereits in Magazinen wie dem British Journal of Photography, der New York Times, dem Guardian, Vanity Fair oder dem Wallstreet Journal zu sehen.