Als eine der interessantesten Agenturen im Bereich Branding entwickelt Graphéine von Paris und Lyon aus Markenstrategien und visuelle Identitäten von Städten, Regionen und Institutionen. Das Experiment ist Teil ihres Designprozesses, ihr Grundgedanke ein humanistischer: Was wirklich zählt, ist die Lösung eines komplexen Problems auf möglichst einfache Weise für viele Menschen.
Branding ist zu einem überstrapazierten Begriff geworden und gehört dennoch zu einem der spannendsten und komplexesten Feldern des Grafikdesign. Graphéine schafft es auf zugleich spielerische wie minimalistische Weise, die Persönlichkeit einer Stadt, eines Opernhauses oder eines Unternehmens in deren Markenauftritt zu legen und erzeugt damit authentische und intelligente visuelle Identitäten. Ist der entscheidende „Trick“ einmal gefunden, wird das Konzept auf die einfachste und direkteste Weise formalisiert, ganz im Sinne von Victor Hugos „Die Form ist der Inhalt, der an die Oberfläche steigt“.
Bescheiden formuliert Graphéine die Bestrebung „eine zugängliche, fröhliche und einfache Art von Design zu schaffen“ und fordert zugleich dazu auf „abseits ausgetretener Pfade zu schweben und scheinbar unmögliche Kombinationen zu erproben.“ Es ist immer eine eingehende Auseinandersetzung mit dem Ort, den Bedingungen, den Menschen, die hinter einer Marke stecken. So reagiert etwa die Kampagne für die Oper von St. Etienne auf das harte soziale Klima in vielen Opernhäusern und stellt die positive Einstellung der Mitarbeiter in den Mittelpunkt, für das Spring Festival in Perouge werden händisch Papierkunstwerke produziert um das Herzblut der Initiative zu vermitteln.
Mathias Rabiot hat an der Duperré School in Paris Grafikdesign studiert, war danach Art Director bei EURO RSCG Paris und LeSpectacle.com und gründete 2002 gemeinsam mit Jérémie Fesson Graphéine. Er ist Allround-Kreativer und glaubt an eine zugängliche, fröhliche und einfache Art von Design. Jérémie Fesson studierte an der Duperré und der Estienne School Paris, war Art Director bei EURO RSCG. Er ist süchtig nach Bézier-Kurven und sieht die Welt gerne in Vektoren.