Informationsgrafik und Datenvisualisierung bewegen sich an der Schnittstelle mehrerer spezifischer Fähigkeiten: Wissenschaftler*innen treffen auf Designer*innen und Illustrator*innen, Redakteur*innen treffen auf Programmierer*innen, und alle zusammen wollen das Gleiche: Fakten an das Publikum bringen. Doch anders als der Begriff suggeriert, ist es mit einer reinen „Visualisierung“ in der Regel nicht getan. Was macht Infografiken und Datenvisualisierungen zu einem erzählenden und erklärenden Medium?
Sandra Rengen beschäftigt sich in aller Tiefe mit der Geschichte und Gegenwart visueller Wissensvermittlung. Anhand hunderter Karten und Informationsgrafiken aus allen Epochen und Medien untersucht sie die Veränderung von Methoden, Techniken und Erzählformen und zeigt auf: im gewaltigen Informationsfluss unseres Alltags und der Hochkonjunktur von Fake News ist es wichtiger denn je, dass Expertisen disziplinenübergreifend zusammenwirken um komplexe Sachverhalte verständlich zu erzählen. Grafiker*innen und Illustrator*innen haben dabei eine verantwortungsvolle Rolle.
Achtung: abweichend von unserem üblichen Zeitplan findet dieser Vortrag an einem Freitag statt und beginnt um 18 Uhr!
Ein Vortrag im Rahmen des Journalismusfest Innsbruck
Passend zum Thema zeigen wir vom 16.5. – 2.6. die Ausstellung Atlas der Globalisierung. Die Welt in Karten und Grafiken
(c) Nicolas Bleck
Scetch-Note vom Vortrag von Illustrator Nicolas Bleck
(c) TheGeologicalTimeSpiral_USGS
(c) CityOfAnarchy_SouthChinaMorningPost
aus dem Buch "Information Graphics"
(c) Max Lautenschläger, 2021
Sandra Rendgen ist Redakteurin und Konzeptentwicklerin im digitalen Journalismus. Sie hat vier umfassende Bücher zu Infografiken und Datenvisualisierung veröffentlicht, darunter „Information Graphics“ (Taschen Verlag) und „The Minard System“ (Princeton Architectural Press). Derzeit befasst sie sich intensiv mit visueller Kommunikation, neuen journalistischen Erzählformen, Illustration und Grafik, und verbringt reichlich Zeit auf Social Media. Zuvor hat sie Kunstgeschichte und Kulturwissenschaften in Berlin und Amsterdam studiert.