Eine Veranstaltung im Reich für die Insel Artspace im Rahmen der Circular Week 2024.
Sie wird verbuddelt, verbrannt oder landet auf dem Sondermüll. Die Wolle unserer Schafe fällt im Moment eher zur Last. Dabei war das fantastische Material über tausende Jahre wichtiger Bestandteil unserer textilen Wertschöpfungskette. Warum hat es die Haarpracht unserer Schafe derzeit so schwer?
Eine Keynote der Wiener Designforscherin Alexandra Fruhstorfer zum Thema »Circular Design« liefert anfangs gedankliche Impulse, um aus gewohnten Denkmustern auszubrechen. Im Anschluss daran diskutieren Expert*innen aus unterschiedlichen Branchen über Herausforderungen und Potenziale dieses wertvollen und unterschätzten Rohstoffes für den Textilsektor.
Es diskutieren:
- Alexandra Fruhstorfer: Designforscherin an der Universität für Angewandte Kunst Wien
- Stephanie Höcker: Modedesignerin und Mitarbeiterin beim Projekt AUTwool
- Christine Ladstätter: Innovation & Special Projects Manager, SALEWA/Oberalp AG
- Martin Prader: Geschäftsführer Schaf- und Ziegenzuchtverband Tirol
- Joachim Regensburger: Geschäftsführer Ötztaler Schafwollzentrum Regensburger GmbH
Die Keynote Lecture mit anschließender Diskussion ist Teil des Begleitprogramms der Ausstellung Staub zu Staub / Dust to Dust und findet im Rahmen der Circular Week 2024 statt.
Veranstaltungsort:
Reich für die Insel Artspace (Kubus vor dem Tiroler Landestheater)
Rennweg 5, 6020 Innsbruck
Teilnahme kostenlos
Anmeldung erforderlich unter https://www.standort-tirol.at/circular-week-tirol
v.l.n.r.: Alexandra Fruhstorfer / Stephanie Höcker / Christine Ladstätter / Martin Prader / Joachim Regensburger
(c) Alexandra Fruhstorfer / Stephanie Höcker / Storyteller Lab / Schaf- und Ziegenzucht Tirol eGen / Joachim Regensburger
Alexandra Fruhstorfer ist als Designerin und Artistic Researcherin von Wien aus tätig. Sie nutzt Design als experimentelles Werkzeug, um gedankliche Impulse zu setzen und Handlungsspielräume für sozialpolitische und ökologische Veränderungen zu eröffnen. In hybrider Praxis zwischen Industriedesign, Social Design und Zukunftsforschung kreiert sie Artefakte und Erfahrungen mit dem Ziel, Raum für Diskurs und kollektives Handeln zu schaffen. Seit 2016 beschäftigt sie sich in unterschiedlichen Kollektiven mit nachhaltigen Alternativen zu Fast Fashion in Produktion und Konsum.
Stephanie Höcker ist Designerin bei Autwool und Gründerin von intuismcrafts und Leinup.austria. Nach sechs Jahren in der Sportswear- und Modeindustrie zog sie sich aus der Massenindustrie zurück und lebt nun gemeinsam mit ihrem Partner auf dem Biohof seiner Familie. Angetrieben von der Frage, wie man die Wertschätzung und lokale Wertschöpfung von Kleidung und Handwerk steigern kann, begann sie, die Naturfaserpflanze Flachs anzubauen und die einzelnen Verarbeitungsschritte von Schafwolle und Leinen zu erlernen, zu untersuchen und weiter zu vermitteln. Ihr erklärtes Ziel ist es, durch Workshops und die transparente Lieferkette ihrer eigenen Kollektion die einzelnen Schritte der Verarbeitung von Textilien sichtbar und nachvollziehbar zu machen, um so einen besseren Umgang mit Konsum und der Natur zu fördern.
Christine Ladstätter ist gebürtige Pustertalerin und hat Modedesign an den Universitäten von Bologna und Urbino studiert. Seit 1992 ist sie bei der Firma SALEWA/Oberalp AG in Bozen im Bereich Bekleidung und Produktentwicklung tätig. Seit 2014 ist sie im Unternehmen als Innovation & Special Projects Managerin für neue Projektideen und -entwicklungen zuständig, u.a. für die Projekte Alpine Hemp sowie Tirolwool Responsive, die Isolationstechnologie von Salewa mit Tiroler und Südtiroler Schafwolle.
Martin Prader ist seit Jänner 2024 Geschäftsführer der Schaf- und Ziegenzuchtverband Tirol eGen. Im Nebenerwerb bewirtschaftet er gemeinsam mit seiner Familie einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Milchviehhaltung und Schafzucht.
Joachim Regensburger ist Geschäftsführer der Ötztaler Schafwollzentrum Regensburger GmbH
. Das Schafwollzentrum in Umhausen im Ötztal beschäftigt sich seit über 60 Jahren mit der Wollverarbeitung. Für die Herstellung der Produkte wird ausschließlich heimische Wolle vom Tiroler Berg- & Steinschaf verwendet, welche von über 500 regionalen Schafhalter:innen eingekauft wird. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zum Erhalt und zur Stärkung unseres Lebensraumes und der kleinstrukturierten Landwirtschaft Tirols geleistet.