Buchgestaltung – mit dem höchsten Anspruch

Es verwundert nicht, dass die Produktion der wissenschaftlich kommentierten Neuauflage von Hitlers Propagandaschrift "Mein Kampf" von allen Seiten mit größter Gewissenhaftigkeit angegangen wurde. Aus unserem Blickwinkel beeindruckt neben der hochpräzisen historischen Aufarbeitung besonders die typografische Gestaltung des zweibändigen Werks. Die deutschen Gestalter Rudolf Paulus Gorbach und Nathalie Gorbach zeichnen dafür verantwortlich und haben kürzlich im WEI SRAUMforum über das drei Jahre dauernde Projekt berichtet. 

Vorbilder für komplexe, vielschichtige Buchgestaltung finden sich schon in jahrhundertealten Ausgaben des Talmud und der Bibel ebenso wie in vielen jüngeren Werken grandioser Gestalter und Literaten. Damit begann Rudolf Gorbach seinen Vortrag und führte von dort nach und nach bis ins kleinste Detail der Typografie des im Jänner 2016 veröffentlichten Werks "Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition". In unzähligen Arbeitssitzungen mit den Herausgebern wurde ausgeklügelt, wie die umfangreichen wissenschaftlichen Kommentare zu Hitlers Originaltext grafisch in Beziehung gesetzt werden, wie dem Leser genügend Luft und Platz im Angesicht der verbrecherischen Texte gelassen würde, wie das Buch selbst als haptischens Objekt vermeiden kann, ungewollt ein "Hitler-Denkmal" zu werden und vieles andere mehr. Was herausgekommen ist, beschreibt Gorbach treffend mit "Hitler umzingeln"

Die Resonanz auf die Veröffentlichung ist, so Gorbach, überwältigend. 90.000 Bestellungen sind beim Verleger bisher eingegangen. Dagegen nimmt sich die ursprünglich geplante Auflage von 3.500 Stück vollkommen unscheinbar aus. 

Rudolf Gorbach hat auf beeindruckende Weise vermittelt, in welch gravierenden Weise der Gestalter/die Gestalterin in der Lage ist, inhaltlich Einfluss zu nehmen. Eine beflügelnde Message!

Zum Nachlesen: Ein Interview mit Rudolf Paulus Gorbach von Asia Kornacki im Stadtmagazn 6020

Für die Fotos danken wir Thomas Schrott/CDS Schrott

 

 

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