Hier bei der Arbeit
Vor zwei Jahren, im Herbst 2015, wurde das WEI SRAUMforum in Innsbruck eröffnet. Hat es etwas verändert? Der Leitartikel des aktuellen Programmhefts hier zum Nachlesen und Downloaden.
Der Tag der Eröffnung des WEI SRAUMforums am 11. September 2015 war ein schöner Tag, wettermäßig und auch anders: Die vielen lobenden und bekenntnisreichen Worte mündeten schließlich in ein Fest von und für Menschen, denen gute Gestaltung ein Anliegen ist und die daran glauben, dass sich mit guten Ideen auch die Lebenswelt, die uns umgibt und die wir durch unsere Arbeit formen, besser gestalten lässt. Diesen Anspruch, den WEI SRAUM seit seiner Gründung 2006 verfolgt, an einem konkreten Ort sichtbar und spürbar werden zu lassen und für GestalterInnen und Kreative vor Ort einen Begegnungsplatz mit der überregionalen, internationalen Gestaltungsszene zu schaffen – was ist daraus geworden?
Es ist erstaunlich viel aus dieser Idee geworden. Mit dem WEI SRAUMforum ist ein Ort entstanden, an dem substanziell an einem zeitgemäßen Begriff von Kreativität und Design nachgedacht wird. Der Vortrag von Matthijs de Jongh von KesselsKramer aus den Niederlanden im Mai etwa war ein wunderbares Beispiel dafür, wie subversiv und zugleich ansprechend Grafikdesign heute sein kann. Kaum ein Vortrag, in dem der grundlegende Unterschied zwischen einer intelligenten, spielerisch-ironischen Kommunikation, die den öffentlichen Raum (und damit die Menschen) als Resonanzkörper für ein stimulierendes Gespräch begreift, und einer seichten Werbung, die Menschen für dumm verkauft, besser illustrieren könnte. (...)
In über 70 Vorträgen seit dem Beginn unserer Tätigkeit waren international herausragende Gestalterinnen und Gestalter, Denkerinnen und Denker in Innsbruck zu Gast und stellten ihre Arbeiten, Haltungen und Visionen zur Diskussion (seit 2014 gibt es diese Vorträge übrigens auch online zum Nachschauen: www.weissraum.at/videos). (...)
Kreativität tut jedem Menschen gut. Es ist eine offene, engagierte und aufmerksame Szene, die sich hier trifft, um auf die Themen unserer Zeit mit intelligenten gestalterischen Haltungen und den daraus hervorgehenden Projektenund Lösungen zu reagieren. Dass dabei Kreativität und Design nicht nur als Wachstumstreiber für die Wirtschaft und sprudelnde Start-Up-Quelle begriffen werden, ist unser programmatischer Anspruch: Kreativität, der Sinn für gute Gestaltung und das Wissen um die vielfältigen Ausdrucksformen angewandter Gestaltung sind viel mehr als „nur“ ökonomische Ressourcen – sie zählen zur unverzichtbaren kulturellen und gesellschaftlichen Grundausstattung des Menschen, sie tun jedem Menschen gut und sind wahrscheinlich der einzige Weg, den rasenden Stillstand unserer Zeit wieder in eine maßstäbliche Größe rückzuwandeln. (...)
Der gesamte Artikel steht hier als pdf zum download.
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