Ikonen und Eintagsfliegen
Arthur Zelger und das Grafikdesign in Tirol
Mit dem Forschungs- und Ausstellungsprojekt „Ikonen und Eintagsfliegen. Arthur Zelger und das Grafikdesign in Tirol“ zeigte WEI SRAUM erstmals eine Schau zum Tiroler Grafikdesign von 1950 bis heute. Im Mittelpunkt stand dabei Tirols wohl bekanntester Grafiker, Arthur Zelger, der 1914 geboren wurde und dessen Todestag sich 2014 zum zehnten Mal jährte.
Ausgebildet im Wien der 1930er Jahre, prägte er das Grafikdesign in Tirol nach 1945. Seine bekannten Arbeiten, aber auch noch nie gezeigte Skizzen und Entwürfe eröffnen einen faszinierenden Blick hinter die Kulissen grafischer Arbeit. Sie erzählen die Entstehungsgeschichte von Plakaten und bekannten Logos u.a. aus der Toursimuswerbung, nach, die wie beispielsweise das Tirol-Logo zu Ikonen wurden. Zelgers Arbeiten werden von seinen Tiroler Vorläufern und Zeitgenossen begleitet: Ernst Insam, Maria Rehm, Gustav Sonnewend oder Helmut Benko. Beziehung zu den Entwicklungen in der unmittelbaren Nachbarschaft wie z.b. Schweiz, Ulm oder Mailand werden geknüpft.
Grafikdesign formt mit seinen Linien, Farben, Logos, Schriften und Bildern ein Land wahrscheinlich ebenso wie Wind und Wetter und schaffen so eine grafische Landschaft, die vor allem im Kopf des Betrachters entsteht. Diese Bilder haben auch die Werbung für den Tourismus wesentlich geprägt. Wie ist die „moderne“ Tourismuswerbung in Tirol entstanden? Wie wird darin eine Landschaft durch Abstraktion zu einem „Image“? – Diese und ähnliche Fragestellungen werden in derAusstellung aufgeworfen und erstmals in Tirol den Versuch unternommen, grafische Gestaltung aus einer kulturgeschichtlichen Perspektive zu betrachten.
Kuratoren: Anita Kern (Designforscherin, Wien), Kurt Höretzeder (Typograf und Gestalter, Tirol)