Gedenkort Reichenau – Die Ergebnisse des Gestaltungswettbewerbs

Gedenkort Reichenau – Die Ergebnisse des Gestaltungswettbewerbs

Im Herbst 2023 hat die Stadt Innsbruck einen Wettbewerb zur Gestaltung eines Gedenkortes im Bereich des ehemaligen Arbeitserziehungslagers in der Reichenau ausgelobt, wo zwischen 1941 und 1945 im dortigen NS-Lagerkomplex tausende Menschen zu Unrecht inhaftiert waren und über hundert Menschen grausam ermordet wurden. Neben dem Siegerprojekt zeigt die Ausstellung auch alle weiteren Wettbewerbseinreichungen und damit sechs höchst unterschiedliche und spannende Zugänge zum Thema Gedenkkultur. 

Seit 1972 erinnert ein Gedenkstein neben dem Eingang zur Innsbrucker Immobiliengesellschaft IIG und zum städtischen Recyclinghof an diesen in vielfacher Hinsicht dunklen Punkt in der Geschichte der Stadt Innsbruck. Diese Form des Erinnerns entspricht jedoch in keiner Weise mehr den Anforderungen an eine zeitgemäße Erinnerungskultur. – Aus diesem Grund hat eine vom Kulturausschuss des Gemeinderates eingesetzte Kommission nach intensiver Vorarbeit den Vorschlag ausgearbeitet, in einem Bereich zwischen Geh- und Radweg am Inn einen neuen Gedenkort zu gestalten.

Auf Basis dieser Vorabeit wurde im Herbst letzten Jahres in Zusammenarbeit mit WEISSRAUM. Designforum Tirol ein Ideen- und Gestaltungswettbewerb ausgeschrieben, zu dem am Ende sechs Arbeitsgemeinschaften aus Österreich und Deutschland geladen wurden. In dessen Präambel heißt es:

»Der neue Erinnerungsort im Bereich des ehemaligen Arbeitserziehungslagers soll ein Ort der Ruhe, der Achtsamkeit und des stillen Gedenkens werden. Er soll zum Verweilen einladen und nicht mehr vorhandene Spuren des Lagers und seiner Insassen nachzeichnen. Die Gestaltung fügt sich in die natürlichen Gegebenheiten vor Ort ein, ist unaufdringlich und berührend zugleich. — Im Fehlen jeglicher Spuren der Vergangenheit liegt die Besonderheit des Ortes. Die Geschichte des Lagers und der dort Inhaftierten wird dem Vergessen entrissen und wirkt als Mahnmal nachdrücklich nach.«

Gefordert war ein interdisziplinärer Ansatz, der Architektur, Kunst, Grafikdesign und Didaktik als Gesamtkonzept denkt. Im April diese Jahres kürte die Jury die ARGE Bablick–Denzer–Machat–Schlorhaufer–Zschiegner zum Sieger des Wettbewerbs und empfahl die Umsetzung des Projekts.

Eröffnung der Ausstellung:
Dienstag, 15. Oktober 2024, 19 Uhr
Begrüßung und Einführung durch:

  • Georg Willi, Vizebürgermeister Landeshauptstadt Innsbruck
  • Roland Gnaiger, Vorsitzender der Wettbewerbsjury, Bregenz
  • Kurt Höretzeder, Wettbewerbsbegleitung, WEISSRAUM. Designforum Tirol

Dauer der Ausstellung:
16.–25. Oktober 2024

Öffnungszeiten:
Di–Fr 13–18 Uhr
Am Mi 23.10. ist die Ausstellung aufgrund einer internen Veranstaltung geschlossen.

Führungen auf Anfrage
Eintritt frei

Details zur Wettbewerbsausschreibung finden Sie hier.
Presseunterlagen finden Sie hier.

SiegerprojektAnsicht Siegerprojekt, Vorschlag RebriefingRaumansicht mit ModelldetailRaumansicht von Südost© Franz Oss
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