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Gedenkort Reichenau

Laufender Ideen- und Gestaltungswettbewerb

Geladener Ideen- und Gestaltungswettbewerb der Stadt Innsbruck zur Entwicklung eines Konzepts für den »Gedenkort Reichenau«, an dem zwischen 1941 und 1945 tausende Menschen zu Unrecht inhaftiert waren und über 100 Menschen grausam ermordet wurden.

Aktuelle Information: In der Jurysitzung am 23.02.24 wurde noch keine Entscheidung über den/die Wettbewerbsgewinner*in getroffen. Zwei Arbeitsgemeinschaften wurden zu einer Nachbearbeitung ihrer Projekte eingeladen, die endgültige Entscheidung erfolgt Ende April 2024.


Worum geht es? – Das Wettbewerbsthema
Das Projekt mit dem Arbeitstitel »Gedenkort Reichenau« erinnert an den umfangreichen 
NS-Lagerkomplex im Stadtteil Rossau in etwa auf dem Gelände des heutigen Gewerbegebiets bzw. der IIG und des städtischen Gartenamtes, in dem zwischen 1941 bis 1945 tausende Menschen zu Unrecht inhaftiert waren und über (derzeit namentlich bekannte) 114 Menschen ermordet wurden. Darüber hinaus wurden von dort aus Hunderte in Konzentrationslager wie Mauthausen und Auschwitz deportiert.

Seit 1972 erinnert ein Gedenkstein neben dem Eingang zur IIG und zum städtischen Recyclinghof an diesen in vielfacher Hinsicht dunklen Punkt in der Geschichte der Stadt Innsbruck. Diese Form des Erinnerns entspricht jedoch in keiner Weise mehr den Anforderungen an eine zeitgemäße Erinnerungskultur. – Eine vom Kulturausschuss des Gemeinderates eingesetzte Kommission hat deshalb nach intensiver Vorarbeit einen Vorschlag ausgearbeitet, den »Gedenkort Reichenau« Innsbruck neu zu gestalten und schlägt dafür eine Stelle zwischen Geh- und Radweg am Inn als neuen Standort vor.

Für die Gestaltung des »Gedenkorts Reichenau« sowie diverser Begleitmaßnahmen lobt die Stadt Innsbruck einen zweistufigen Gestaltungswettbewerb aus mit dem Ziel, den für diesen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur in der Landeshauptstadt passenden Partner zur Umsetzung zu finden.

Der geplante Gedenkort soll folgende Eckpunkte umfassen:

  • Eine künstlerische Intervention als Aufmerksamkeit erregendes Element.
  • Ein flexibles und erweiterbares System zur Vermittlung von zusammenfassenden Informationen.
  • Ein flexibles System, das an alle nachweislichen Toten individuell erinnert und ausbaubar ist, sobald neue Erkenntnisse vorliegen.
  • Eine Möglichkeit einer wetterfesten Überdachung für bis zu 30 Personen (Schulklasse).
  • Pädagogisch-didaktisch aufbereitetes Material für Schulen und Erwachsene sowie eine Plattform im Internet für die Vermittlung weitergehender Informationen.
  • Ein Leitsystem von der Station „Jugendherberge“ bis zum Gedenkort.
  • Entwicklung eines „Markenauftritts“ im Rahmen des Corporate Designs der Stadt Innsbruck.

Wer kann sich bewerben?
Der Call richtet sich an Teams mit VertreterInnen aus Architektur, Kunst, Grafikdesign, Didaktik und Geschichte sowie an all jene, die sich gestalterisch/inhaltlich in ernsthafter Weise mit dem Thema auseinandersetzen wollen (Arbeitsgemeinschaften sind möglich und erwünscht).

Wie läuft der Wettbewerb ab?
Um eine transparente Vergabe sicherzustellen, wird der Wettbewerb in Form eines zweistufigen Verfahrens ausgelobt: Stufe 1 ist ein offenes Bewerbungsverfahren (»Call for Entries«) mit dem Ziel, durch eine Vorjury anhand der eingereichten Portfolios die sechs vielversprechendsten Bewerber*innen für die Stufe 2 – den eigentlichen Ideen- und Gestaltungswettbewerb – auszuwählen. Eine Jury aus je 6 Sach- und Fachjuror*innen kürt im Rahmen einer persönlichen Präsentation das vielversprechendste Projekt und schlägt es dem Auslober zur weiteren Umsetzung vor.

Der Wettbewerb wird von der Stadt Innsbruck, repräsentiert durch das Stadtarchiv Innsbruck, unter Begleitung durch »WEISSRAUM. Designforum Tirol« durchgeführt.

Die wichtigsten Termine im Überblick:

  • Einreichfrist Call-for-Entries: Donnerstag, 19.10.2023, 12 Uhr
  • Bekanntgabe der sechs geladenen Teilnehmer*innen und Übermittlung Wettbewerbsbriefing: Dienstag, 24.10.2023
  • Re-Briefing: Mittwoch, 22.11.2023, 14:00-17:00 Uhr (IIG Rossaugasse)
  • Präsentationen/Wettbewerbsjury: Freitag, 23.02.2024

Welche Anforderungen gibt es an Bewerber:innen und Portfolio?

  • Darstellung von Referenzen, die die Erfahrungen in der Umsetzung von ähnlich gelagerten oder anderen aussagekräftigen Gestaltungsaufgaben belegen.
  • Kurzdarstellung des inhaltliches Profil des Bewerbers.
  • Der Umfang des Portfolios beträgt maximal 20 Seiten im Format Din A4 quer (Größe: max. 25 MB; interaktive PDFs bitte mit entsprechenden Verlinkungen versehen). Bitte beachten Sie, dass das Portfolio für Videokonferenzen auch bildschirmtauglich (daher Querformat) und mit entsprechend lesbaren Textgrößen gestaltet ist.

Ausdrücklich sei darauf hingewiesen, dass im Rahmen der ersten Stufe des Wettbewerbs – dem »Call-for-Entries« – keine kreativen Leistungen zu erbringen sind. Die Entscheidung darüber, wer zu dem Gestaltungswettbewerb der zweiten Stufe eingeladen wird, erfolgt durch eine Vorjury auf Grundlage des Bewerbungs-Portfolios. Das Abschlagshonorar für die zum Gestaltungswettbewerb der Stufe 2 geladenen Teilnehmer beträgt je € 6.000,–.

Interesse an der Teilnahme?
Dann bewerben Sie sich bitte jetzt und schicken uns bis spätestens Donnerstag, den 19. Oktober 2023, 12 Uhr Ihr Bewerbungs-Portfolio an: [email protected] (Betreff: Wettbewerb »Gedenkort Reichenau«).

Für Anfragen wenden Sie sich bitte per Mail an:
WEI  SRAUM. Designforum Tirol
[email protected]
www.weissraum.at/seiten/wettbewerbe

 
* Vergaberechtlich handelt es sich um einen geladenen Wettbewerb gemäß § 32 Abs. 7 Bundesvergabegesetz 2018 (BVergG).
* Auftraggeber: Landeshauptstadt Innsbruck, Maria-Theresien-Straße 18, 6020 Innsbruck

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