An 14 grenznahen Verkehrsknotenpunkten Tirols werden im Sommer 2019 die neuen „Tirol-Portale“ installiert. Mit ihrer neuen architektonischen Gestaltung, entwickelt vom Architekturbüro Snøhetta Innsbruck, ersetzen sie die bisherigen Plakatwände.
Für die grafisch-visuelle Bespielung dieser „Bilderrahmen“ hat die Marke Tirol Managament / Tirol Werbung im Herbst 2018 einen von WEI SRAUM begleiteten Ideen- und Gestaltungswettbewerb ausgelobt. Das Ziel des geladenen Wettbewerbs bestand darin, ein überzeugendes Konzept für die grafisch-visuelle Bespielung der „Plakatflächen“ dieser Markenkontaktpunkte zu finden, das über einen längeren Zeitraum reichen soll. Die „Tirol-Portale“ sollen besondere Kontaktpunkte und Kommunikationsflächen werden, die mit bildlichen, grafischen und textlichen Mitteln ein zeitgemäßes Selbstbild Tirols formen, das Gäste wie Einheimische gleichermaßen anspricht.
Aus 64 Einreichungen zum Open Call wählte eine Vorjury 12 – vorwiegend interdisziplinär zusammengesetzte – Büros/Arbeitsgemeinschaften aus Österreich, Südtirol, Deutschland und den USA für die zweite Runde – den eigentlichen, geladenen Wettbewerb – aus. Daraus wurden dem Auftraggeber schließlich zwei Projekte zur weiteren Umsetzung empfohlen.
Der Wettbewerb wurde in einem zweistufigen Verfahren ausgelobt:
Der Call-for-entries als offenes Bewerbungsverfahren und erste Stufe des Wettbewerbs diente dazu, anhand der Bewertung der eingereichten Portfolios durch eine Vorjury aus dem Kreis der Interessenten etwa zehn der vielversprechendsten Bewerberinnen und Bewerber auszuwählen. Im Rahmen der ersten Stufe waren keine spezifischen kreativen Leistungen zu erbringen. Hier wurden insgesamt 64 Bewerbungsportfolios abgegeben.
Aufgerufen waren Agenturen, Gestaltungs- und Architekturbüros, GrafikdesignerInnen, FotografInnen, IllustratorInnen, TexterInnen, KünstlerInnen, LiteratInnen sowie alle, die sich gestalterisch/inhaltlich in ernsthafter Weise mit dem Thema auseinandersetzen wollen. Lokale Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren ebenso willkommen wie internationale, weiters wurde bei der Auswahl darauf geachtet, dass neben arrivierten Teilnehmern auch „Newcomer“ ihre Chance bekommen.
Angesichts der Fülle von Ideen und Qualitäten der vielen Bewerbungsportolios fiel es der Jury nicht leicht, eine endgültige Auswahl zu treffen, deshalb wurde unter anderem die Zahl der geladenen TeilnehmerInnen von 10 auf 12 erweitert:
AG Draxl Dreibholz Hasenöhrl
AG Klein Luttenberger Kraxner Funke
AG Dill Hinterhuber Metaphor Thaler
AG Fernblick_Proxi Rathmayr Stabinger
2n Studio
AG Künig Potmesil
Studio Mut
AG Palma Leichtfried
AG Krinzinger Koeck
AG Schreyer Hoffelner
AG Heel Brigola Dresen
Camao
In der 2. Stufe, dem geladenen Gestaltungs- und Ideenwettbewerbs wurde nach dem überzeugendsten Konzept für die grafisch-visuelle Bespielung der „Plakatflächen“ dieser Markenkontaktpunkte für die kommenden 3 bis 5 Jahre gesucht. Die „Tirol-Portale“ sollen besondere Kontaktpunkte und Kommunikationsflächen werden, die mit bildlichen, grafischen und textlichen Mitteln ein niveauvolles, zeitgemäßes Selbstbild Tirols formen, das Gäste wie Einheimische gleichermaßen anspricht. Alle geladenen Teilnehmer erhielten der Platzierung entsprechende Preisgelder bzw. Abschlagshonorare.
Die Jury hat am 8. Jänner 2019 insgesamt vierzehn Projekte von zehn Einreicher*innen bewertet. Die Beiträge zum Gestaltungs- und Ideenwettbewerb »Tirol in Sicht« haben durch die Vielfalt der Zugänge und Lösungen beeindruckt. Im Verlauf der Jurysitzung hat sich herausgestellt, dass nicht nur ein, sondern zwei Konzepte zur weiteren Umsetzung empfohlen werden: Die Beiträge der AG Klein Luttenberger Kraxner Funke und von Studio Mut zeigen zwei sehr unterschiedliche Herangehensweisen: Zum einen vom Texten geprägte Botschaften, die in ungewöhnlicher Weise Tirol und seine landestypischen Spezifika intelligent und mit viel Wortwitz reflektieren – von der AG Klein Luttenberger Kraxner Funke eingereicht; Zum anderen ein Projekt, das das Potenzial bietet, die Tradition der Künstlerplakate auf zeitgemäße Art seitens der Tirol Werbung wiederaufzugreifen – die Einreichung von Studio Mut. Wegen der sehr unterschiedlichen Herangehensweisen besteht auch die Möglichkeit, beide Projekte zur Realisierung zu bringen. Derzeit werden beide Projekte überarbeitet und in Abstimmung mit der Tirol Werbung weiterentwickelt.
Das Ergebnis
Nach dem Juryentscheid erfolgten seitens der Tirol Werbung mit den beiden zur weiteren Umsetzung empfohlenen Einreichern mehrere Nachbesprechungen, in denen die von Seiten der Jury und dem Auftraggeber selbst formulierten Anregungen diskutiert wurden. Die Konzeption der AG Klein Luttenberger Kraxner Funke wurde auf Wunsch des Auftraggebers einer grundlegenden Überarbeitung unterzogen, in deren Verlauf die Idee der illustrativen Umsetzung verworfen und an deren Stelle die Verwendung von Bildhintergründen aus dem Fundus der Tirol Werbung übernommen wurde. Im Zentrum stehen nun die vielfältigen Möglichkeiten der Begriffsbildungen, in denen die Jury den wesentlichen Vorzug dieser Konzeption sah. – Die AG Klein Luttenberger Kraxner Funke erarbeitete in der Folge eine Reihe von Entwürfen, die durch den Auftraggeber angekauft wurden und aus denen in den kommenden Jahren hausintern die weiteren Realisierungen vorgenommen werden. Die Sprüche werden dabei mit den Bildern der Tirol Werbung kombiniert und sollen im Laufe des Jahres mit den Kunstplakaten „unterbrochen“ werden. Die Konzeption von Studio Mut wird fortan jährlich mit der Vergabe von zwei Sujets an unterschiedliche Gestalterinnen und Gestalter umgesetzt, wobei vorderhand vor allem jene aus wichtigen touristischen Herkunftsmärkten im Fokus stehen werden. Die Arbeiten werden von einer zielgruppenspezifischen, crossmedialen Medienarbeit begleitet.
Von 14.-24. Mai 2019 wurden alle eingereichten Projekte in Form einer Ausstellung im WEI SRAUM. Designforum Tirol gezeigt.
Die 2 Siegerprojekte von AG Klein Luttenberger Funke Kraxner und Studio Mut
Zusammen mit der Marke Tirol hat das renommierte Architekturbüro Snøhetta ein umfangreiches Corporate Arciteture Design erarbeitet. Hier bereits mit einem der Siegersujets von AG Klein Luttenberger Kraxner Funke
Bilder von der Ausstellung (credits himmel)