Arthur-Zelger Preis und Förderstipendium
Der Arthur Zelger Preis für gute Gestaltung wurde 2020 erstmals vergeben, um herausragende Leistungen im Bereich Grafik und Design mit Tirol-Bezug zu würdigen. Als Teil des Arthur Zelger Preises wurde auch das Arthur Zelger Förderstipendium ins Leben gerufen, welches junge Designerinnen und Designer bei ihren Abschlussarbeiten (Bachelor, Master, Diplome, PhD) im Rahmen einschlägiger höherer Ausbildungen unterstützen möchte.
Die Auszeichnung holt prägende Persönlichkeiten oder Kollektive aus dem Designbereich vor den Vorhang und damit Kreativarbeit aus der heute üblich gewordenen Anonymität. Nicht die kurzfristige Auffälligkeit steht dabei im Mittelpunkt, sondern eine kontinuierliche, engagierte gestalterische Arbeit, die von Qualität und Verantwortung geprägt ist.
Initiiert von den Nachkommen des Grafikers, ausgelobt von der Tirol Werbung und begleitet von WEI SRAUM, erinnert der Preis und das Stipendium an das wegweisende Werk Arthur Zelgers und möchte die Wertschätzung gestalterischer Arbeit für die kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung Tirols zum Ausdruck bringen.
Den ersten Arthur Zelger Preis für gute Gestaltung erhielt im Jahr 2020 die Weiberwirtschaft. Beatrix Rettenbacher und Heidi Sutterlüty-Kathan machen seit zwei Jahrzehnten feinsinniges Design mit Wortwitz, Ironie und Kritik an eingefahrenen Rollenbildern und Sichtweisen. Das Förderstipendium in Höhe von 5000.- Euro wurde 2020 an Fabian Draxl verliehen. Im Zuge seines Diplomprojektes sollen eine variable Schrift und ein Tool in Form eines Plugins entstehen, welche Legastehnikern und Menschen mit Wahrnehmungsstörungen das Lesen im digitalen Raum erleichtert.
2021 erhielt das Büro Circus den zweiten Arthur Zelger Preis für gute Gestaltung. Andreas Schett, Michaela Posch und Klaus Mayr haben mit ihrer Arbeit einen herausragenden Beitrag zur visuellen Kultur Tirols geleistet. Das Förderstipendium wurde 2021 auf zwei Gewinner*innen aufgeteilt. Stephanie Walters Diplomprojekt an der FH Vorarlberg widmet sich dem höchst relevanten Thema der lokalen Kommunikation zwischen Gemeinde und Bevölkerung. Elisabeth Eiter wurde mit ihrem Diplomprojekt an der Kunstuniversität Linz an die zweite Stelle gereiht. Mit der von Eiter entwickelten Freskotechnik auf einem Untergrund, der Sand des Pitztaler Gletschers enthält, können Wände grafisch oder malerisch gestaltet werden und zugleich wird mit dieser Technik die Luftfeuchtigkeit reguliert.
Die Vergabe erfolgt im Zweijahresrhythmus, der Arthur Zelger-Preis 2023 wird im Juni verliehen und dann hier veröffentlicht.
© Franz Oss