Richten Frauen in Tirol zu wenig an?

Richten Frauen in Tirol zu wenig an?

Alexandra Weiss und Weiberwirtschaft

Trauen wir Frauen uns zu wenig? Sind wir viel zu brav? Oder fehlen uns vor allem die kollektiven Räume in denen wir die Vereinzelung und Isolierung durchbrechen uns für die politische Auseinandersetzung stark machen? Die Mehrfach- und Überbelastung von Frauen wurde in den vergangenen Monaten vielfach zum Thema gemacht und erhielt auch medial große  Aufmerksamkeit. Aber folgen daraus auch politische Konsequenzen? Es sieht nicht danach aus. Aufgrund der neuesten COVID-19 Beschränkungen bitten wir um eine Vorab-Anmeldung über [email protected].

In einem Tischgespräch mit Dr. Alexandra Weiss, Politikwissenschafterin/Büro für Gender Studies der Uni Innsbruck und der Weiberwirtschaft diskutieren wir im Kontext der aktuellen Ausstellung "Wir haben schon wieder etwas angerichtet" darüber was Frauen in Tirol anrichten (sollten).

Tischgespräch: 
Freitag 23. Oktober16 Uhr

Mehrere Jahrzehnte neoliberaler Wirtschaft,  Politik- und Gesellschaftsgestaltung haben für Frauen nicht nur die politischen Handlungsräume verengt oder z.T gar zum Verschwinden gebracht, sondern auch deren Denkweisen und Perspektiven verändert. Soziale Bewegungen wie die Frauenbewegung waren stark, weil sie Kollektive gebildet haben  und politisch zu handeln, um zu diskutieren und um zu feiern. Es sind Räume, die für die persönliche Entwicklung, das  Wohlbefinden aber auch die politische "Schlagkraft" oder Wirksamkeit von Frauen wichtig und nötig sind. Es sind Räume nötig, die den neoliberalen Individualisierungslogiken widersprechen.
(Alexandra Weiss)

Warum trauen wir uns so wenig?
Warum sind wir so brav?
Wir glauben genau zu wissen, was richtig ist, wie wir zu sein haben und halten das auch bestmöglich ein.
Das Freud'sche Über-Ich regiert. Aber warum? Gehorchen wir, um uns sicher zu fühlen? Und das, obwohl es so wenig gesichertes Wissen gibt in dieser globalisierten Welt, in der wir viele Abläufe  nicht mehr nachvollziehen können?  
Wir akzeptieren sogar undemokratische Handlungen und starke Männer, die uns sagen, wo es lang geht.
Die allgegenwärtige Überregulierung wird durch die Korrektur der sozialen Medien zur Selbstregulation des Einzelnen.  

Wir rennen Schönheits- und Jugendidealen nach und must have-Vorschlägen der Medien. Wie wäre es, wenn wir uns wieder trauen, ganz selbstständig zu denken – nach eigener Erfahrung zu bewerten und eine andere Meinung zu vertreten als alle anderen?
Also richtig schön unpopulär zu sein?
(Weiberwirtschaft)


Mehr zur aktuellen Ausstellung der Weiberwirtschaft im WEI SRAUM (bis 7.11.)

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