Schön und Gut – so heißt das neue Buch und der Titel des Vortrags von Andreas Koop. Untertitel: Was werteorientierte Gestaltung verändern kann. Es geht also um Design, das sich nicht als Exekutive eines Marketings sieht, sondern als Motor für Veränderung. Nicht als Erfüllungsgehilfe eines allzu oft sinnfreien Mehr und der Schaffung von Bedürfnissen, von denen vorher keiner wusste. Eines das sogar die Frage stellt: Wie gestaltet man ein „Weniger“ (von dem alle mehr haben)?
Doch was bedeutet das für DesignerInnen? Was soll man tun und was nicht? Welche Kriterien findet man dafür? Ein erweiterter Designbegriff spielt dabei eine entscheidende Rolle. Design als Prozess zu sehen, nicht nur als Produkt und sich inhaltlich von Anfang an einzubringen. Andreas Koop erläutert anhand seines gerade erschienenen Buches Ansätze eines „schön UND gut“ in der Gestaltungsarbeit und bringt konkrete Beispiele aus seiner Praxis, wo vor allem nachhaltige und intelligent-ökologische Ansätze im Fokus stehen, wozu auch das Thema Inklusion gehört. Am konkreten Beispiel des Lechwegs wird dies kompakt illustriert und greifbar. Wir gestalten alle diese Welt – also sollten wir sie besser entwerfen und dies nicht den Politikern und Konzernen überlassen!
Andreas Koop führt seit 1995 ein vielfach ausgezeichnetes Designbüro im Allgäu. Er ist Hochschuldozent u.a. für Designforschung und Informationsdesign. Schwerpunktthemen: Nachhaltigkeit, Inklusion und Designforschung. Er schreibt und publiziert regelmäßig, hat seit 2008 eine eigene Kolumne in der Zeitschrift novum und verfasst die von designaustria herausgegebene Buchreihe design/er/leben. Weitere Bücher: NSCI – das visuelle Erscheingungsbild der Nationalsozialisten oder Schrift und Macht. Koop ist Initiator des transdisziplinären Symposiums Stadt.Land.Schluss., das in Marktoberdorf/Allgäu im Oktober 2019 zum dritten Mal stattfinden wird.
Titelsujet: Malte Martin
Bild:Frank R. Paul Estate
Nuage Vert, Heiko Hansen – HeHe, Le Havre