Stefanie Moshammers Arbeiten bewegen sich zwischen Dokumentation und Inszenierung, zwischen Beobachtung und Fiktion und kommen mit ebenso großer Wucht wie Poesie daher. Sie gehört zu den spannendsten Protagonistinnen der jungen europäischen Fotografieszene.
Oft begibt sich Stefanie Mooshammer für ihre Dokumentationen an Orte außerhalb des Gewohnten. Ihre Arbeiten aus Haiti, Rio de Janeiro oder Las Vegas sind Erforschungen von Mythen und Stereotypen, einschließlich der Unsicherheit darüber, was sie als Fotografin hier unwissentlich zu sehen bekommt. In einer Mischung aus spontanen Situationen und inszenierter Fotografie versucht Moshammer, einen bestimmten Ort oder ein bestimmtes Motiv zu „enthüllen“. Das Projekt I Can Be Her entspinnt aus der bizarren Liebeserklärung eines Fremden eine komplexe visuelle Geschichte, im Projekt Vegas and She dokumentiert sie die Intimitäten und schwer zugänglichen Parallelwelten der extremen Wüstenmetropole, sie fotografiert aber auch das beschauliche Haus ihrer Großeltern im Mühlviertel. Moshammers fotografische Erzählweise ist oft eine cineastische, ihre Bildsprache kommt der Szenografie eines Theatersettings nahe – farbkräftig, kontrastreich, fokussiert; sie inzeniert und trotzdem dokumentiert sie. 2016 widmete ihr das ZEIT-Magazin, als erster österreichischen Künstlerin, eine Titelgeschichte.
credits: Stefanie Moshammer
Stefanie Moshammer: 1988 in Wien geboren, studierte an der Modeschule Wien, später Grafikdesign und Fotografie an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz und „Advanced Visual Storytelling“ an der Hochschule für Medien und Journalismus in Aarhus. Zahlreiche Veröffentlichungen in Büchern und Magazinen u.a. Wallpaper, ZEIT Magazin, Magazin der Süddeutschen Zeitung, VICE, New York Magazine und dem British Journal of Photography. Zahlreiche Ausstellungen, zuletzt in Shanghai und Auszeichnungen, u. a. 2018 den Outstanding Artist Award des Bundesministeriums, den C/O Berlin Talent Award, und die Nominierung beim Foam Award.