Jede Stadt ist ein lebendiger typografischer Raum voller einzigartiger Geschichten. Fassadenschriftzüge befinden sich im Wandel von Technik, Kultur, Handwerk und Konsumverhalten in stetiger Veränderung. Was endgültig aus dem Stadtraum verschwindet landet nicht selten im Innsbrucker „Buchstabenarchiv“, einer langjährigen privaten Sammlung, die für diese Ausstellung – zumindest zum Teil – für ein paar Wochen ins WEI SRAUM forum übersiedelt. Versehen mit Fußnoten zu unterschiedlichen Aspekten von urbaner Schriftkultur bildet sie ein Stück typografische Identität von Innsbruck ab.
Ausgehend von ausgewählten und ausgestellten Schriftzügen aus den 1930er Jahren bis heute, übrig geblieben von Gasthöfen, Geschäften, Betrieben, öffentlichen Toiletten, Cafes, Kinos und touristischen Einrichtungen, entwickelt die Ausstellung assoziative Themenkreise, die als zweiten Informationsbene in der Ausstellung auftauchen: das Zusammenspiel von Schrift und Architektur, die Persönlichkeit eines Schriftgestalters, die Bedeutung der Typografie, die Geschichte des jeweiligen Ortes, die Kunst der handwerklichen Herstellung oder ein Stück Wirtschafts- und Globalisierungsgeschichte.
Die Ausstellung in Kooperation mit der Innsbrucker Grafikdesignerin Karen Gleissner und ihrem Buchstabenarchiv thematisiert diese Aspekte anhand ausgewählter Schriftzüge. Sie will dabei auch Raum aufmachen für aktuelle Diskussionen – über Typografie, Kultur und urbane Veränderungsprozesse.
13. Juni, 18 Uhr: Führung durch die Ausstellung
Das Projekt wird gefördert von der Stadt Innsbruck im Rahmen der stadt_potenziale 2016
Wir bedanken uns bei der Fa. Haid für die Restaurierung der Neonschriftzüge und die fachliche Unterstützung!