Das Innsbrucker Grafikdesignbüro Circus ist Preisträger des Arthur Zelger-Preises für gute Gestaltung, der 2021 zum zweiten Mal vergeben wird! Initiiert von den Töchtern Zelgers, ausgelobt von der Tirol Werbung und organisiert vom WEI SRAUM Designforum Tirol würdigt die Auszeichnung herausragende Leistungen im Bereich Grafik und Design mit Tirol-Bezug. Ab 28. September ist dem Preisträgerbüro im WEI SRAUM eine Ausstellung gewidmet. Das Förderstipendium teilen sich Stephanie Walter und Elisabeth Eiter.
Esprit, Humor, intellektueller Tiefgang und eine klare Handschrift – mit diesen Eigenschaften überzeugte das Schaffen des Innsbrucker Büros für Kommunikation und Gestaltung Circus die sechsköpfige Jury des Arthur Zelger-Preises. Kulturlandesrätin Beate Palfrader überreicht am Mittwoch 30. Juni im Landhaus gemeinsam mit Zelgers Töchtern Nicola Schlachter-Zelger und Elisabeth Mittermayr, der Juryvorsitzenden Anita Kern, Tirol Werbung-Geschäftsführer Florian Phleps sowie Nicola Weber vom WEI SRAUM Designforum Tirol und Kurt Höretzeder, der den Preis maßgeblich mitkonzipiert hat, die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung.
„Das Designbüro Circus hat Kulturbetriebe, Unternehmen und die öffentliche Hand konzeptionell und grafisch begleitet und deren Bild in der Öffentlichkeit maßgeblich mitgeformt. Das gilt auch für unser Land, dessen Kulturzeitschrift Quart die Ausgezeichneten seit rund 20 Jahren gestalten. Mit Circus wird ein herausragendes Beispiel für Grafikarbeit prämiert, die in besonders enger Verbindung mit Tirol steht“, freut sich Kulturlanderätin Beate Palfrader.
v.l.n.r.: Barbara Buchhammer, Klaus Mayr, Michaela Posch, Andreas Schett
Ähnlich sieht es auch die Jury in ihrer Begründung, wie Vorsitzende Anita Kern, Grafikdesignerin und Designforscherin, deutlich macht: „Für das Büro Circus stehen die prägenden Persönlichkeiten Andreas Schett, Michaela Posch und Klaus Mayr. Sie haben mit ihrer Arbeit einen herausragenden Beitrag zur visuellen Kultur Tirols geleistet.“ Die Preisträgerinnen und Preisträger überzeugten mit ihrer kontinuierlich über mehr als 25 Jahre andauernden, stets qualitätvollen visuellen Arbeit und wurden damit an die Spitze der von der Jury nominierten Gestalterpersönlichkeiten bzw. Kollektive gereiht.
„In vielen Arbeiten spielt Circus mit regionalen Klischees, die verfremdet und in einen neuen, oft ironischen Kontext gestellt werden. Dialekte, Alltagsgegenstände oder bekannte Bildsujets werden genüsslich zweckentfremdet und so auch zu zeitgemäßen, kritisch-ironischen Auseinandersetzungen mit Land und Leuten. Nicht die übergroße Werbekeule, sondern eine von Intelligenz, Witz und handwerklichem Können geprägte Kommunikation, die ihre Ideen oft aus dem Kontext von Kunst, Literatur und Musik schöpft, machten Circus in den letzten Jahrzehnten zu einem der prägendsten Gestaltungsbüros Tirols“, so die Jury.
Bekannte Arbeiten von Circus sind neben dem seit 2003 in Zusammenarbeit mit Heidi Hackl gestalteten Quart Heft für Kultur Tirol unter anderem die Kampagne zur Ausstellung „Sehnsucht Heimat“, das charakteristische Logo für das Literaturhaus am Inn, die von den Anfängen bis heute andauernde Arbeit für die Tiroler Festspiele in Erl oder die Weiterentwicklung des visuellen Erscheinungsbildes für die Salzburger Festspiele und die Gründung sowie visuelle Ausstattung des Musiklabels Col Legno. Ein weiteres Beispiel wären die Kampagnen für renommierte Tiroler Unternehmen wie Zillertal Bier oder den Energieanbieter Gutmann. www.circus.at
Parallel zum Preis wurde auch das Arthur Zelger-Förderstipendium vergeben, das ebenfalls mit 5000 Euro dotiert ist. Damit werden Abschlussarbeiten junger Designerinnen und Designer unterstützt, die aus Tirol stammen oder deren Arbeit in einem inhaltlichen Kontext zu Tirol steht. Es will damit Impulsgeber für innovative Design-, Forschungs- und Entwicklungsprojekte sein. In diesem Jahr hat die Jury das Stipendium geteilt.
Stephanie Walters Diplomprojekt an der FH Vorarlberg widmet sich dem höchst relevanten Thema der lokalen Kommunikation zwischen Gemeinde und Bevölkerung. Einerseits beinhaltet das einen klassischen Corporate Design-Zugang, andererseits auch ein technisch innovatives Gadget, das die unmittelbare Weitergabe von wichtigen Informationen an Personen ermöglicht, die sich mit digitalen Medien weniger zurechtfinden – beispielsweise ältere Menschen.
Elisabeth Eiter wurde mit ihrem Diplomprojekt an der Kunstuniversität Linz an die zweite Stelle gereiht. Mit der von Eiter entwickelten Freskotechnik auf einem Untergrund, der Sand des Pitztaler Gletschers enthält, können Wände grafisch oder malerisch gestaltet werden und zugleich wird mit dieser Technik die Luftfeuchtigkeit reguliert. Stephanie Walters Projekt wird mit 3000 Euro gefördert, jenes von Elisabeth Eiter mit 2000 Euro.