„Wollen lässt sich nicht lernen“, sagt Seneca. Also ist das Wollen die Grundvoraussetzung, in unserem Falle ist es die Liebe zur Schrift.
Die Zukunft der Kalligrafie liegt in der künstlerischen Dimension. Das Schönschreiben ist besonders heute nicht mehr die wichtigste Voraussetzung, vielmehr geht es um den handschriftlichen Impuls und dessen Weiterentwicklung – also eine eigenschöpferische Interpretation. Nicht das Kopieren einer Schrift ist das Ziel, sondern die von der eigenen Person geprägte Schriftinterpretation. Das Schreiben wie gedruckt ist nicht kalligrafisch. So definiert Prof. Gottfried Pott, einer der wichtigsten und international bekanntesten Kalligrafen, seine Kunst.
Der Workshop richtet sich an TeilnehmerInnen mit kalligrafischer Erfahrung, dies ist aber keine Voraussetzung, auch EinsteigerInnen sind willkommen. Bedingung ist das absolute Wollen, mit Buchstaben zu gestalten. Die Hand ist das Werkzeug, die Schrift das Gestaltungsmedium. Ein Medium, das unerschöpflich in all seinen Möglichkeiten ist. Durch die Gestaltung der Schrift wird Text zu einem Bild, das den Betrachter berührt und gerade in dieser emotionalen Wirkung liegt die Faszination. Zielsetzung des Workshops ist es, dem Text einen individuellen Ausdruck zu geben. Diesem Ziel nähert sich der Workshop Schritt für Schritt durch innovative Übungen.
Zielgruppe, Voraussetzungen:
Alle, die sich mit Kalligrafie beschäftigen wollen. Kalligrafische Erfahrung ist erwünscht aber nicht Voraussetzung.
Material:
Folgende Schreibgeräte werden für den Kurs benötigt:
- Automatic Pen (Metallfeder) möglichst in den Stärken 3 und 4
- Calligraphy Pen (= Faserschreiber/edding 1255, möglichst in zwei Größen: 3,5 und 5mm)
- Tusche, zb Pelikan 4001 braun
- Gouache (zb. von Schmincke) in Schwarz (und weiss/einer Zusatzfarbe)
- wenn möglich einige Bandzugfedern in verschiedenen Stärken
(Die Geräte sind zu relativ günstigen Preisen im Fachhandel (siehe unten) erhältlich (zb Calligraphy Pen ab € 3.-/Automatic Pen ca € 12.-, Tusche ab 4,90)
Folgendes Material wäre zusätzlich wünschenswert aber optional:
Beize, Aquarellfarben, Faltfedern, Balsaholz.
Für NeueinsteigerInnen können wir Schreibgeräte und Tusche gegen eine kleine Leihgebühr zur Verfügung stellen. Eigene Geräte sind natürlich wünschenswert.
Folgende Papiere werden benötigt:
- Einfaches Papier für die Übungen in div. Farbtönen, z.B. weiß, grau, schwarz und Farbe nach Belieben. Größe ca. 40 x 60 cm.
- Kalligrafische Papiere, z.B. Ingres, Canson oder andere Büttenpapiere ebenfalls in div. Farbtönen.
Bitte eine Grundausstattung an Papieren nach persönlichen Vorlieben selbst mitbringen. Darüber hinaus stellen wir eine Auswahl an Papieren zur Verfügung.
Bezugsquellen:
in Innsbruck: Fa. Berlhofer, Fa. Bier&Biendl
online: Fa. Boesner
Publikationen des Referenten:
Kalligrafie. Erste Hilfe
Kalligrafie Intensiv-Training
Kalligrafische Sinfonien
weitere Links:
Berliner Sammlung Kallografie
Gottfried Pott – Einblicke in die Welt der Kalligrafie
Rückblick:
Der umfassende und inspirierende Input von Professer Pott regte zu intensivem Abeiten an und brachte nach dem arbeitsamen Wochenende beieindruckende Ergebnisse. Ein wunderbarer Workshop abseits des Bildschirms und ganz nah an den Grundlagen der Schrift.